Vom Salzhandelsweg zur Naturidylle
Wenn das Wasser der Salzach Burghausen erreicht, hat es schon eine Reise von gut 200 Kilometern hinter sich: Von der Quelle im Pinzgau hoch über dem Gerlospass und den Krimmler Wasserfällen vorbei an so bekannten Berggrößen wie dem Großvenediger, Großglockner und Hochkönig bis nach Salzburg. Hier wendet sich der Fluss nach Norden und markiert die Grenze zwischen Bayern und Österreich.
Die Salzach in Burghausen hatte als Wasserweg für den Salzhandel aus Hallein eine große Bedeutung. Erst in Burghausen durfte das weiße Gold von den Plätten, den Holzbooten mit flachem Kiel, auf Wagen verladen und über den Landweg weiter nach Bayern transportiert werden. Über drei Jahrhunderte, bis zur Verstaatlichung der Salzproduktion und des Handels im Jahre 1595, hat das Salz Burghausen und den dort ansässigen Salzfertigern zu Reichtum und Wohlstand verholfen.
Heute fahren Plätten als Ausflugsboote auf der Salzach. Dabei kann man sich extra entschleunigend in längst vergangene Zeiten hineinversetzen und dabei die Ursprünglichkeit der reizvollen Landschaft erleben und genießen.
Die Salzachauen bieten nicht nur idyllische Aussichten, sondern auch Lebensraum für zum Teil geschützte Tierarten. Eine davon ist die stark gefährdete Äskulapnatter, die nur noch in vier Populationen im Südosten Bayerns vorkommt – unter anderem in Burghausen, wo man mit viel Glück bei einem Salzachspaziergang eine der bis zu 1,80 m langen Schlangen beim Sonnenbaden beobachten kann.
Aber auch andere, zum Teil seltene und bedrohte Tiere tummeln sich an der Salzach und in den umliegenden Wäldern: So sind zum Beispiel die Spuren des Bibers immer wieder an den Bäumen der Salzachufer zu finden. Ein besonders bunter Bewohner des Lebensraums Salzach ist auch die „Spanische Flagge“, ein schwarz-gelb-oranger Schmetterling, der sich besonders gerne am Salzachdurchbruch der sogenannten „Burghauser Enge“ aufhält.