Um das Jahr 788 erscheint der Ortsname „Raitinhaselach“ erstmals in einem Salzburger Güterverzeichnis. Um 1146 gründeten Zisterziensermönche aus dem Mutterkloster Salem am Bodensee in Raitenhaslach das erste Zisterzienserkloster auf altbayerischem Boden.
Eine fast 100-jährige Bautätigkeit entwickelte sich in der Barockzeit. Sie begann mit dem Umbau der Klosterkirche 1694/96 und endete mit dem Neubau großer Teile des Klostertraktes wie z.B. Prälatenstock und repräsentativer Festsaal 1785. Vor allem Abt Emanuel II. Mayr (Amtszeit 1759-1780), der auch die Wallfahrtskirche Marienberg erbauen ließ, zeichnete sich durch besonderes Engagement als „Bauprälat“ aus.
Einblicke in das klösterliche Leben des 18. Jahrhunderts geben zwei besonders gut erhaltene Räume im Prälatenstock, die erst seit wenigen Jahren im Rahmen von Führungen zugänglich sind: das „Papstzimmer“ mit originaler Ausstattung aus der Zeit um 1760, sowie der Steinerne Saal, auch Aula maior genannt, ein festlicher Raum mit wunderbaren Deckenfresken.
Kunst und Kultur
Heute ist das ehemalige Zisterzienserkloster Raitenhaslach auch ein besonders charmanter Ort für Kultur und Begegnung. Im prachtvoll restaurierten Festsaal, dem Steinernen Saal, finden unter dem Titel „Kultur im Kloster“ das ganze Jahr über ausgewählte Konzerte und Lesungen statt. Vom Gesprächsformat über Sommer-Open-Airs bis hin zu wechselnden Kunstausstellungen in der Gartenanlage: Auf dem Klosterareal findet jede Veranstaltung ihren extra stilvollen Rahmen.